#3 Die Entdeckungsreise zum wahren Glück

Bitte Teil #1 & #2 beachten! Lass uns zurückkehren zu den Lasten, die uns bedrücken, und die wir lernen müssen, loszulassen. Wenn wir bewusst wissen, was uns belastet, ist der Weg etwas einfacher. Doch wenn nicht, dann müssen wir uns auf eine tiefe Entdeckungsreise begeben und diese schützenden, aber auch täuschenden Filter und Schutzmechanismen „zerstören“.

Nimm das Beispiel mit der Piaffe. Wir definieren sie früh als unseren großen Traum. Der Weg dorthin ist steinig und voller Rückschläge. Um unser vermeintliches Ziel zu erreichen, beginnen wir, unser Pferd mit der klassischen Methode der „Negativen Verstärkung“ zu stressen. Es funktioniert, also muss es gut sein – so reden wir es uns ein.

Doch die Realität ist eine andere, eine zutiefst schmerzhafte. Du und dein Pferd seid durch diese Methode zutiefst gestresst, aber du kannst es nicht erkennen. Dein Unterbewusstsein spürt es, deshalb bist du unzufrieden und unglücklich. Doch dein Gehirn hat hier einen dicken Filter platziert, der dich daran hindert, die schmerzhafte Wahrheit zu sehen. Dein Pferd piaffiert wunderbar, doch sein Schweif ist eingeklemmt, die Ohren angelegt. Du aber nimmst nur die perfekte Piaffe wahr, dein Ego übernimmt die Kontrolle und belohnt dich ständig mit Hormonen, die dich süchtig nach noch mehr „Erfolg“ machen. Der Rausch der Endorphine ist schnell vorbei. Inzwischen bist du vollkommen blind für die gestresste Körpersprache deines Pferdes. Dein Frust steigt, denn dein Gehirn führt einen inneren Krieg mit sich selbst. Du fängst an, im Internet um dich zu schlagen, du greifst alle Menschen an, die feinere und pferdefreundlichere Methoden anwenden. Dein Filter beginnt zu bröckeln, dein Gehirn will dich verzweifelt vor der schmerzhaften Wahrheit beschützen, dass dein ganzer Weg FALSCH war. Du gehst immer weiter in die Offensive, Wut, Hass – sie zerfressen dich innerlich.

Ich denke, hier wird vielen von uns vieles klar. Wir alle haben uns schon einmal so oder ähnlich verhalten. Dieses Beispiel kann auf alles angewendet werden: eine Beziehung, die mich unterbewusst unglücklich macht, obwohl ich mir einrede, glücklich zu sein; eine Freundschaft; meine Familie, die mich ständig herunterzieht; ein Job? Immer rede ich mir ein, es wäre super, oder ich habe die Verantwortung und kann nicht, weil…

NEIN! Du hast nur eine Verantwortung, und zwar für dich! Natürlich gebe ich mein Kind nicht weg oder verlasse blind meine Familie, meinen Partner. Aber es geht um die eigene Verantwortung für dich selbst. Wenn ich mich selbst liebe und wertschätze, dann stehe ich auch für mein Glück ein und arbeite aktiv daran. Das nur am Rande.

Im Kern geht es darum, eben zu erkennen, was mich WIRKLICH unglücklich macht, oder sogar, dass mich etwas oder jemand unglücklich macht. Es geht darum, die Filter zu erkennen, die deine Realität verschleiern und dich in einem Nebel der Selbsttäuschung gefangen halten.

Erkennen wir das Problem, geht es darum, diese schützenden, aber auch lähmenden Filter aufzulösen und unserem Unterbewusstsein, unserer tiefen Intuition, wieder mehr zuzuhören. Ego aus! Bauch an!

Glück bedeutet nicht Spaß, Belohnung und kurzfristiger Erfolg! Glück bedeutet Erfüllung. Finde deine Passion, deine Erfüllung, unabhängig vom äußeren Ziel. Nur wenn dich der Weg selbst zutiefst zufrieden macht, bist du am richtigen Ort oder auf dem richtigen Weg.

Es bedeutet, diese Schwere zu erkennen, um die wahre Leichtigkeit überhaupt schätzen und zulassen zu können. Es bedeutet, Fehler zu machen und daraus zu lernen, Weiterentwicklung zuzulassen und jeden einzelnen, noch so kleinen Fortschritt mit Begeisterung zu feiern. Es geht dabei niemals um DAS GROSSE ZIEL, es geht um den WEG! Ich kann meinen Weg mit den Pferden lieben, auch wenn ich niemals damit erfolgreich sein werde. Die Erfüllung liegt in der Verbindung, im Lernen, im Wachsen – nicht im Applaus der Menge.

Fühlst du die Schwere, die nun durch das Erkennen der Filter weicht und Platz für wahre Leichtigkeit schafft?